Der kopflose Reiter

1. KAPITEL

Ein kopfloser Reiter terrorisiert eine kleine Stadt. Es gibt nur mehr ein paar Überlebende, die sich nicht vertreiben lassen. Überall stehen verlassene, halb verfallene Häuser und demolierte Autos mit abmontierten Rädern und eingeschlagen Scheiben herum. Der Bürgermeister und Sheriff der Stadt, Karl G., unternimmt nichts, nur die „Dunkle Bruderschaft“ stellt sich dem Reiter entgegen. Diese Geschichte ist für Jugendliche, die auf Gewalt und Abenteuer stehen, gut geeignet. Spannend und gefährlich.

 

Gar nicht schlecht für den Anfang. Hätte das Zeug zu einem Bestseller, denkt sich Tobias von Mac.

Sein Gehirn arbeitet wie verrückt, während er vor einer Mülltonne steht und nach Essen sucht. Seit Jahren lebt er schon an diesem absonderlichen Ort, aber keiner will ihm eine Wohnung vermieten und Arbeit findet er auch keine. Deshalb schleppt er immer einen Pappkarton mit sich herum. Wenn er müde ist, breitet er ihn an einem versteckten Platz auf und legt sich darauf hin, um zu schlafen.

Die meisten Menschen finden von Mac eher abstoßend. Obwohl er erst 35 Jahre alt ist, sieht er aus wie sechzig. Er trägt einen langen Bart, hat bereits eine Glatze und seine grünen Augen leuchten nachts. Neben seinem Pappkarton hat er auch immer eine Fernbedienung bei sich. Könnte ja sein, dass ihm einmal ein dazu passendes Fernsehgerät unterkommt, denkt er. In den Mülltonen findet sich aller-hand Essbares, aber von Mac liebt vor allem altes, schimmeliges Brot. Er ist nur in der Nacht unterwegs, damit ihn keiner sieht. Tagsüber sitzt er auf irgendwelchen Bänken herum, und denkt darüber nach, wie es wohl wäre, eine Frau und Kinder zu haben. Oder ein Bestseller-Autor zu sein. Zwei Mal saß er auch schon im Gefängnis, weil er in Häuser eingebrochen ist und die Bewohner mit einem Messer bedroht hat.

Aber jetzt ist seine Zeit gekommen. Im Ort passieren seltsame Dinge, und er wird sie für die Nachwelt festhalten. Es ist noch ziemlich früh und er beobachtet die beiden Mädchen, die den Weg Richtung Fluss einschlagen.

Alle, die hier leben, sind schuldig, denkt er.

 

2. KAPITEL

Fiona muss wieder einmal auf ihre Freundin warten. Wie jeden Tag. Dabei müsste jemand, der VW heißt, doch schneller sein, denkt Fiona und fragt sich, wie Eltern auf die Idee kommen, ihre Kinder ausgerechnet auf die Namen VW und Diesel zu taufen. Aber das kann ihr egal sein. Mit VW versteht sie sich ganz gut, auch wenn sie manchmal ziemlich zickig sein kann. Zudem ist sie fast so dünn

wie die Stifte, die ihre Mitschüler manchmal auf sie werfen. Das ärgert Fiona. Sie kann es nicht leiden, wenn jemand ihre Freundin verarscht. Wenn sie ihr zur Hilfe kommt, ergeht es ihr allerdings auch nicht viel besser.

Sie wurde schon als „Schlampe“ oder „dumme Kuh“ beschimpft. Das nimmt sie aber nicht so ernst. Fiona ist kein Mensch, der wegen jeder Kleinigkeit gleich angefressen ist. Die meisten labern ohnehin nur Scheiße und glauben, dass sie immer recht haben, denkt sie dann.

„Nehmen wir den Weg am Fluss?“, fragt VW, als sie endlich daherkommt.

„Können wir“, sagt Fiona.

VW wirkt wütend.

„Was ist?“, fragt Fiona.

„Mein Bruder nervt heute wieder gewaltig. Es reicht schon, wenn er anfängt zu reden. Eigentlich schreit er mehr als er redet und noch dazu mit dieser hohen Stimme.“

Auch Fiona kann VWs Bruder nicht sonderlich gut leiden. Er ist schon etwas älter, 17, und Fiona glaubt, dass er heimlich Gras raucht und trinkt.

„Der ist doch immer gemein“, sagt sie.

„Ich glaube, er hat die Nacht durchgemacht, überall stehen Dosen mit Energydrinks herum.“

Ehrlich gesagt, findet Fiona die ganze Familie Huber etwas seltsam. Sie wohnen zwar in einer protzigen Villa, aber irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht.

 

3. KAPITEL

Und ob da was nicht stimmt, murmelt Tobias von Mac, während er an einem schimmeligen Stück Brot knabbert. Niemand im Ort redet darüber, aber von Mac weiß, dass der erste Mann von Frau Huber, der richtige Vater von VW und Diesel, vor geraumer Zeit spurlos verschwunden ist. Von Mac ist überzeugt davon, dass Frau Huber am Verschwinden ihres Mannes mitschuldig ist, auch wenn man keine Beweise für diese Vermutung gefunden hat.

 

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