Die Mutantenschule

WIR WOLLEN DEN LEHRERN NICHT BEGEGNEN UND DER SONNE EBENFALLS NICHT

 

Es gibt keine Zombies, denn die sind schon lange vorbei. Die würden vielleicht Weltallisch sprechen, Blutsandwich essen oder singen. Aber es gibt sie nicht und wenn, dann wären das Mutanten – wer spricht heute noch von Zombies.

Hier sind nur wir: Selina, Kathi, Richy, Tini, Angelina und Lukas. Ein fast normaler Vormittag in einer fast normalen Klasse. Nur Stefan fehlt heute.

 

Das Wetter ist warm und wir sitzen in der Klasse. Wir wollen den Lehrern nicht begegnen und der Sonne ebenfalls nicht. Aber beides ist uns nicht gelungen.

Wer wird sind?

Richy ist der Spaßvogel, der alle zum Lachen bringt, nur die Lehrerin nicht. Er ist ganz normal, manchmal dumm, aber auch witzig.

Selina ist die Aufgedrehte, sie hat lange Haare, ist ein bisschen arrogant, aber auch normal.

Angelina ist hübsch und hat einen schönen Körper.

Kathi ist normal.

Tini ist normal.

Lukas ist oft müde und hat keine Lust auf Schule.

Stefan ist der, der ruhig ist. Er ist klug und hat manchmal keinen Bock auf Lehrer. Heute ist er nicht in die Schule gekommen.

Witzig sind wir alle.

 

Wir sitzen in der Klasse und schauen aus dem Fenster.

„Es ist langweilig“, sagt Richy.

„Was soll man machen“, antwortet Lukas.

Irgendwer bekommt einen Anruf und drückt ihn weg. Plötzlich rennt draußen jemand vorbei. „Sehen alle aus wie diese komischen Mutanten“, denkt Lukas.

Lukas hat ein Problem: Er liebt Monster und vor allem Vampire, er wollte schon immer einer sein. Er will es so sehr, dass er um die Welt reisen und nach ihnen suchen würde.

Vielleicht würde über ihn dann irgendwann erzählt werden: „Eines Tages traf er in der Disko ein Mädchen, sie tanzten und wie es eben so kam, landeten sie im Bett. Am nächsten Tag war das Mädchen weg und er hatte einen Biss am Hals. Nach zwei Wochen begann sein Körper, sich komisch zu verhalten und er musste sich jedes Mal übergeben, nachdem er etwas gegessen hatte. Auf einmal konnte er mit der Faust die Wand kaputt schlagen und sehr hoch springen.“

 

Aber jetzt wartet Lukas mit den anderen in der Klasse, dass der Vormittag vergeht. Mit Angelina, die schwarze Haare hat und blaue Augen, die sozusagen ein Emo ist. Das sind Menschen, die sich immer schwarz anziehen. Emos haben meistens schwarze Haare und manchmal blaue, rote oder gelbe Strähnchen.

Angelina ritzt sich, weil sie zuhause Probleme hat. Ihre Mutter hat sich umgebracht und ihr Vater ist Alkoholiker. Eines Tages schickte Angelina an Selina auf WhatsApp ein Bild, darauf war eine Hand voll mit Blut. In ihrer Freizeit hört sie die ganze Zeit Musik, aber welche Musik Emos hören, ist nicht bekannt. Von Selina wissen wir es hingegen schon: Sie hört am liebsten „Hands to myself“ von Selena Gomez. Can’t keep my hands to myself, can’t keep my hands to myself.

 

Einmal kam es zwischen Richy und Angelina zu einem Streit. Richy hatte eine Flasche in der Hand. Plötzlich kam Angelina und schüttelte die Flasche, sie hatte nicht bemerkt, dass sie nicht zugeschraubt war. Richy war voller Saft, er wurde wütend und leerte den restlichen Inhalt der Flasche über Angelinas Kopf.

 

Damals war Richy wütend und auch heute ist er schlecht gelaunt, obwohl es zunächst nach einem ganz normalen Tag ausgesehen hat. Er ist aufgestanden, hat seine Sachen einge-packt und ist zur Schule gegangen. In der ersten Stunde war Mathe, er hasst Mathe. In der Pause fand er heraus, dass heute alle impfen gehen müssen.

„Ich hasse Impfungen, ich habe extreme Angst vor Spritzen“, müsste Richy zugeben, wenn er jemandem davon erzählen würde, aber er hat noch zu niemandem etwas über die Impfung gesagt.

„Ich werde sagen, dass ich Bauchschmerzen habe, ich werde mich davor drücken“, denkt Richy, aber da läutet es schon zur zweiten Stunde.

 

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