Ein großer Fehler?

Der Peppi und sein Keller

Der Keller am Waldrand, der hatte schon bessere Tage gesehen. Von der Mauer bröckelt kotzgelber Verputz ab. Von der giftgrünen Tür hängt das Schloss runter. Überall sind Spinnenetze, schmutzige, morsche Balken ragen aus den Fenstern. Im Keller selber ist feuchter Geruch in der Luft. Auf dem Boden liegt ein totes Eichhörnchen, das von Maden befallen ist. Auf den Wänden sind lauter Schimmelspuren zu sehen. In der Wand ist ein riesiges Loch, Wasser tropft von der Decke. Auf dem Boden, neben dem Eichhörnchen, liegt ein blutiger Fetzen und nebenbei liegt ein rostiges Messer. Der Keller ist sehr dunkel. Durch den vergammelten Türstock geht es zu einer kaputten Wasserpumpe. Der Wind heult durch den Keller. Das hört sich gruselig an, so kreischend. Neben der Wasserpumpe liegt diesmal eine tote, verweste Katze. In diesem Keller wohnt Peppi. Er ist ledig. Auch er hatte schon bessere Tage gesehen. Früher hatte er als Postbote gearbeitet, ist aber gefeuert worden, weil er Briefe gestohlen hat. Seither ist er arbeitslos und bekommt 400 Euro Notstandshilfe.

Mit diesem Geld kauft er sich immer Bohnensuppendosen und Schwarzbrot. Manchmal schenken ihm auch die Leute altes Brot. Jeden Tag sitzt er alleine in seinem Presshaus, dem Vorraum des Kellers, und macht sich auf seinem Camping-Cooker die Bohnensuppe warm. Währenddessen schaut er sich auf seinem Fernseher eine spannende Polizeiserie an. In seiner ausgiebigen Freizeit belästigt er die Bewohner von Furth mit seiner heimtückischen Art. Er dreht immer seine Runden mit dem Waffenrad, dabei schreibt er alles, was er sieht, in seinen Notitzblock. Alles! Wenn er seine Runden gedreht hat, kraxelt er auf einen bestimmten Baum und beobachtet die Kinder mit einem Fernglas. Wenn alle Kinder wieder nach Hause gegangen sind, fährt er mit seinem Rad in das Presshaus. Er dreht sein Radio auf und hört laut Technomusik. Nicht weit vom Presshaus ist ein beliebter Treffpunkt der Further Jugendlichen, die dort gerne am späten Nachmittag chillen. Immer, wenn er die Jugendlichen bemerkt, schnappt sich Peppi einen Besen und verscheucht sie. Peppis einzige Freundin im Ort ist Rosl, die an der Tankstelle arbeitet. Sie ist 35 Jahre alt und war mal seine Jugendliebe. Jetzt ist Rosl unglücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seit zirka einem Jahr hat sie mit Peppi eine Affäre. Jeden Mittwoch treffen sie sich in Peppis Presshaus.

 

Furth

Die Pitzelbergerstraße hat sehr altmodische Häuser und ist nicht lang. Am Rand der Straße fließt die Fladnitz. Der Belag der Pitzelbergerstraße ist schon ziemlich kaputt und es gibt einige Schlaglöcher. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Pitzelbergerstraße sind durch die Bank Pensionisten mit laut bellenden Hunden. Es gibt auch ein großes, verlassenes, einsturzgefährdetes und mit Spinnweben befallenes Haus. Die Bewohner der Pitzelbergerstraße verlassen ihre Häuser nur, wenn sie müssen, sie verkriechen sich richtig in ihren Häusern. In dieser Straße flackern die Laternen im Wind. Wenn man am Abend durch die Pitzelbergerstraße geht, hört man aus unzähligen Fernsehern die Titelmelodie vom Musikantenstadl, da die älteren Menschen schon schwerhörig sind und deswegen den Fernseher lautstark aufdrehen. Da sich die alten Leute nicht so gut mit ihren Telefonen auskennen und öfters zum Arzt müssen, sehen sie sich öfters im Wartezimmer. Dort erzählen sie sich dann gegenseitig, was sie den ganzen Tag so beobachten oder was ihnen der Nachbar oder die Nachbarin anvertraut hat und was sie eigentlich nicht weitererzählen sollen. Denn die Kinder dieser Menschen kümmern sich kaum um sie und dewegen sind diese Menschen sehr alleine und haben nichts Anderes zu tun, als zu tratschen. Die Pitzelbergerstraße geht in den Kellergraben über. Auch Rosl wohnt mit ihrer Familie in der Pitzelbergerstraße.

 

Rosl und ihre Tankstelle

Die Tankstelle in Furth, in der Nähe vom Adeg, ist ein beliebter Treffpunkt von Männern, die schon ein wenig verwahrlost wirken. Sie trinken dort ihr Bier und reden über dieses und über jenes. Auch die Tankstelle wirkt schon ein wenig heruntergekommen. Die Mitarbeiter der Tankstelle wirken oft mürrisch, weil sich hier nur Leute aufhalten, die keinen Sinn im Leben mehr haben als das billige Tankstellenbier, und ihre Freizeit damit verbringen, dass sie nerven. Auch Rosl arbeitet an der Tankstelle, weil es heute schwer ist, überhaupt einen Job zu kriegen. Sie ist voll gegen diese alten, verwahrlosten Knacker, die immer über das Gleiche jammern. Noch dazu machen diese Männer dauernd dumme Witze, vor allem über die Mitarbeiterinnen. Rosl fühlt sich von den Männern verarscht. Nur am Mittwoch, da gehen Rosl die blöden Sprüche der Knacker am Allerwertesten vorbei. Da freut sich Rosl schon auf ihren Besuch bei Peppi, denn Peppi ist ihre große Jugendliebe. Ihre eigene Ehe ist schon knapp vor der Scheidung, denn ihr Mann ist sehr lange auf Montagearbeiten im Ausland und kommt selten heim und wenn er einmal nach Hause kommt, dann interessiert er sich nur für seine Hobbys und seine Kumpel. Ihre Kinder sind für Rosl das Wichtigste und sie leidet sehr darunter, dass sie sich nicht um sie kümmern kann, weil sie lange Arbeitszeiten hat. Wie gerne würde Rosl sich scheiden lassen und ein neues Leben beginnen, aber wegen ihrer Kinder kann sie es nicht, denn Rosls Kinder hängen sehr an ihrem Vater.

 

Die Mutprobe

Der Herbst ist schon fortgeschritten. Das bedeutet Schularbeiten. Schularbeiten bedeuten Lernerei. Lernerei ist mühsam und macht oft keinen Spaß. Schon gar nicht bei schönem Herbstwetter. Nach der letzten, anstrengenden Schularbeit wollte Franz mit seiner Clique am Abend feiern.

 

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